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Jungen als Opfer


Leider stelle ich immer wieder fest, dass einem Mädchen, das durch den Vater sexuell missbraucht wurde eher geglaubt wird, als einem Jungen der durch die Mutter sexuell missbraucht wurde.
Überhaupt wird Frauen wohl eher zugestanden missbraucht/misshandelt worden zu sein, als das bei Männern der Fall ist. Zumindest dürfen Frauen wohl eher offensichtlich unter den Folgen leiden.
Doch meiner Erfahrung nach, gibt es auch unzählige Männer die Opfer von Missbrauch und Misshandlung waren oder noch immer in der Opferrolle ausharren und sich nicht wehren können.
Ich denke, dass es dahingehend sehr wichtig ist umfassender aufzuklären, denn für Frauen gibt es viel mehr Anlaufstellen und Möglichkeiten Hilfe zu bekommen.
Doch was macht ein Mann, bei dem eines Tages der Missbrauch durch die eigene Mutter oder einen anderen Täter wieder "hochkommt". Auch denke ich, dass Scham und gesellschaftliches Ansehen zu bewahren, bei Männern noch viel tiefer sitzt. Es gibt kaum Anlaufstellen für Männer wo ihnen geglaubt wird, ihnen die seelischen Qualen zugestanden werden. Auch fällt es Männern im allgemeinen noch viel schwerer mit ihren Partnern darüber zu sprechen, als es bei Frauen der Fall ist.
Doch die psychischen Folgen bei Männern sind denen von Frauen in den meisten Fällen sehr ähnlich.
Auch die "wohlwollende" erzieherische Schläge durch den Vater führt zu psychischen Schäden, genauso wie andere demütigende erzieherische Maßnahmen durch die Eltern und andere Autoritätspersonen.
Wie sieht denn nun sexueller Missbrauch bei einem kleinen Jungen aus, denn oft ist es gar nicht als sexueller MB auf den ersten Blick erkennbar.
Ich möchte hier als Beispiel einmal die noch bis vor ungefähr 30 Jahren üblichen Einläufe erwähnen um den Darm besser kontrollieren zu können.
Auch ich bin davon betroffen und weiss nur zu gut, welche körperlichen und psychischen Qualen (auch Spätfolgen) diese Einläufe bei mir verursacht haben. Es stellt für einen Säugling oder ein Kleinkind eine regelrechte anale Vergewaltigung dar, denn das Kind ist der Willkür und der Macht des Erwachsenen hilflos ausgeliefert.
Auch die Tatsache, dass viele Dinge von der Mutter im guten Glauben an alte Traditionen durchgeführt wurden, macht den Schaden für das Opfer nicht weniger schlimm.
Als zweites Beispiel möchte ich erwähnen, dass es auch zu Schäden führen kann, wenn die Mütter mit dem Jungen ein symbiotisches Verhältnis eingehen,ihn quasi "totlieben". Dazu gehört oft die Aufforderung zu körperlichem Kontakt z.B. Rücken kraulen oder Pickel ausdrücken, in späteren Alter (über das Kleinkindalter hinaus) noch auf den Schoß kommen und noch vieles mehr.
Die Mütter versuchen oft noch über das Erwachsenenalter hinaus über ihren Sohn die Kontrolle zu behalten.
Vom Vater verursachte Schäden erfolgen meist aus der körperlichen Züchtigung oder sinnlosen Disziplinarmassnahmen, die getarnt als Erziehung, kaum von jemandem als Missbrauch oder Misshandlung erkannt werden. Meist nicht mal vom Opfer selber....
Doch gibt es auch vielfältige andere Arten von psychischem Missbrauch, die auch als Erziehung getarnt, die "schwarze Pädagogik" verdecken.

Männer jeden Alters können auf vielfältige und oft unvorstellbare Arten in Opferrollen leben und vermögen es kaum aus eigener Kraft sich daraus zu befreien.

Ich möchte hier an dieser Stelle noch einmal betonen, dass diese HP und das Forum auch für männliche Missbrauch/ Misshandlungsopfer und Überlebende ist.

Alles Liebe
jK


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