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Zusammenfassung des letzten Jahres


Meine ganze Welt lag in Trümmern, alles Lüge. Heute weiss ich, wieviel Kraft ich täglich aufgebracht habe, um diese Realität und meine Selbstlügen aufrecht zu erhalten.
Ich war ganz unten, mehr tot als lebendig und doch fackelte ein unbändiger Lebenswille in mir. Das konnte einfach nicht alles sein, es musste noch mehr geben, als nur diese Dunkelheit um mich herum.

Vor über einem Jahr begann ich die ersten Texte für diese Hp zu schreiben, sie enstand aus dem Gedanken, meine Erfahrungen weiter zu geben und zu zeigen, dass es niemals zu spät ist um ein völlig neues Leben anzufangen.
Zugleich war meine HP, die Texte,und das Forum ein Teil meiner Therapie
Das Aufstehen war sehr mühsam und anfangs konnte ich mich nicht lange aufrecht halten, fiel oft hin, war in der Dunkelheit meiner Vergangenheit gefangen. Ich sah in die tiefsten Abgründe meiner Seele, sah das Grauen und fand ein phantastisches kleines Mädchen, das verängstgt und hilflos war. Doch dieses kleine Mädchen war auch sehr mutig und lebensstark, denn sie hörte nicht auf, mich immer wieder daran zu erinnern, wie sehr sie gelitten und gekämpft hat um zu überleben.
Diese Kleine lehrte mich auch, meinen Gefühlen wieder vorsichtig zu vertrauen, zeigte mir wieviel Lebendigkeit in Ihr steckt und dass das Leben so viel Schönes zu bieten hat, wenn man nur richtig hin sieht.
Ich hatte mein inneres Kind endlich gefunden und lernte im zu zuhören und zu glauben, weil ich immer mehr Menschen fand, denen es ähnlich wie mir ging und die für mich wissende Zeugen waren und noch immer sind.
Ich lernte immer mehr über die Psychologie und Padagogik der Menschen und bin in der Lage auch alles aus der Sicht des hilflosen Kindes zu sehen.
Ich ging durch viele Tiefen und glaubte mich verloren, doch ich begriff langsam, dass die Türe des Käfigs offen war und ich nur den Schritt hinaus wagen musste um frei zu sein.
Als ich endlich meine Angst überwand und den ersten Fuss hinaus setzte, waren die Schmerzen und Leiden nahezu unerträglich, fast wäre ich wieder zurück gekrochen in meinen Käfig.
Doch da war etwas, was mich so neugierig machte und so wundervoll erschien, dass ich zögernd weiter ging. Ich ging diesen schweren, schmerzhaften und angsteinflössenden Weg weiter und fand immer mehr von mir selber. Zwischendurch blieb ich erschöpft liegen, kroch ein Stück zurück, doch ich stand immer wieder auf. Mit jedem Mal aufstehen, spürte ich mehr Kraft in mir, die Welt um mich herum erschien jedesmal ein wenig heller und wunderbarer.
Der Weg ist mittlerweile sehr viel ebener geworden, grosse Strecken kann ich nun leichten Schrittes gehen, doch es liegen noch dann und wann schon einmal Stolpersteine und grosse Brocken auf dem Weg. Doch es ist nichts mehr dabei, was mir bedrohlich oder unüberwindbar erscheint.
Es ist nicht wichtig, wie oft man hinfällt, sondern dass man wieder aufsteht.

Ich habe gelernt, dass man seine Vergangenheit nicht abschütteln kann, sondern lernen kann damit zu leben. Ich weiss, dass alle Gefühle ihre Berechtigung haben und man ihnen Ausdruck verleihen darf. Ich weiss, dass ich ein wertvoller Mensch bin, ganuso lebenswert wie jedes andere Lebewesen. Ich weiss, dass ich meine eigenen Gedanken haben darf und sie auch anderen mitteilen kann. Ich habe gelernt Grenzen zu setzen und mich zu schützen.
Ich finde das Leben schön, sicherlich gibt es noch viele Dinge, die ich mich noch nicht traue, vor denen ich Angst habe. Doch ich weiss, ich kann meine Ängste überwinden, wenn ich Geduld mit mir habe und den Weg nicht aus den Augen verliere.

Also, wenn Du gerade im Moment ganz unten bist und denkst alles habe keinen Sinn, gib bitte nicht auf, sondern steh auf für DEIN Leben, denn auch Du bist lebenswert, liebenswert und ein wertvoller Mensch.

Alles Liebe
jK
14.09.06

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