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Seelentreffen


Ich wache mitten in der Nacht auf, weil ich leise Stimmen höre. Das ganze Zimmer ist ein seltsames Licht getaucht, überall sitzen kleine engelhafte Wesen und schauen mich an.
Erschrocken setze ich mich auf und reibe mir die Augen, doch sie sind immer noch da....."Du brauchst keine Angst zu haben" sagt eine niedliche Kleine, die an meinem Fussende sitzt. "Nein, wir tuen Dir bestimmt nichts Böses" sagt eine andere die auf dem Boden hockt.
Ich schaue in derart unschuldige und reine Augen, dass ich auch wirklich gar keine Angst verspüre, doch ich bringe kein Wort hervor.
Diese Wesen scheinen meine Gedanken lesen zu können, denn eines sagt zu mir "Schön, dass Du uns sehen kannst, das können die meisten Menschen nämlich nicht:"
Eine kleine Hand greift meine Hand und drückt sie sanft "Ich bins, Deine kleine Seele, wir treffen uns jede Nacht hier um gemeinsam zu trauern und uns zu freuen." Ich erkenne sie, es ist jenes zauberhafte Wesen, mit dem ich schon so oft Zwiesprache gehalten habe.
Die kleinen hübschen Wesen kommen zaghaft näher und lassen sich nach und nach, alle auf meinem Bett nieder, Dann fangen sie an zu erzählen und ich höre Ihnen staunend zu.
Jeder Mensch hat solch ein eigenes Seelchen, es ist vom Anfang seiner Entstehung in Ihm und es gibt nichts was Ihnen entgeht oder das sie jemals vergessen. Sie ertragen sehr viel Leid, doch sie bleiben bei Ihrem Menschen und versuchen immer wieder auf sich aufmerksam zu machen. Denn es kann weder Mensch ohne seine Seele leben, noch eine Seele ohne den Menschen, solange sein Herz schlägt.
Sie erzählen mir weinend schreckliche Geschichten, wie sehr sie leiden müssen, weil die Menschen sie nicht sehen und hören wollen.
Die Meisten weinen bitterlich und ihr schluchzen zerreisst mir fast mein Herz. Gegenseitig trösten sie sich und sprechen sich Mut zu.
Meine kleine Seele hat sich mittlerweile in meinen Arm geschmiegt, sie schaut zu mir auf und meint "Ich bin so froh, dass Du mich endlich hören und sehen kannst."
Ich schaue wieder einmal in dieses hübsche und unschuldige Gesicht und empfinde so viel wärmende Liebe für sie. Sie lächelt mich an und im nächsten Moment verfinstert sich Ihr Blick, Tränen steigen ihr in die Augen "Kannst Du den andern nicht helfen?"
Ich sehe in erwartungsvolle Gesichter, grosse Kinderaugen blicken mich verheult an. Sie zittern und beben, ich fühle wie sehr sie leiden und doch die Hoffnung nicht aufgeben.
"Wie kann ich Euch denn helfen, was kann ich tun?" frage ich in die engelhafte Runde.
"Sag den Menschen, dass es uns gibt und sie wenigstens versuchen könnten uns auch zu sehen und zu hören. Es würde jedem Menschen besser gehen, wenn er auf sein Seelchen achten würde."


Alles Liebe
jK


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