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Frauen als Täter


Naja, ich bin selber eine Frau und fünffache Mutter von einzigartigen, phantastischen und starken Kindern, die mittlerweile erwachsen sind und ihrer Wege gehen. Ich bin stolz auf jedes meiner Kinder, nicht weil sie meine Kinder sind, sondern weil sie solch liebe und emphatische Menschen sind, die nie die Hoffnung aufgeben und ihr Leben lang "gekämpft" haben. Deshalb respektiere und liebe ich sie, so wie sie sind und wünsche mir, dass sie alle ihren Weg finden und weiter gehen können.
Ich habe mit all meinen Kindern Kontakt, alle kennen die HP und das Forum. Vier von ihnen haben auch Beiträge zu HP und Forum geleistet. Ich habe schon an anderer Stelle über meine Kinder und mein Verhältnis zu ihnen berichtet.(auf HP und Forum nachzulesen)
Ich habe auch schon an mehreren Stellen dieser HP geschrieben, dass ich mich für viele psychische Schäden und Folgeerscheinungen unter denen meine Kinder heute leiden mitverantwortlich fühle.

Frauen als Täter/ Mittäter oder Verursacher/ Mitverursacher zu sehen fällt vielen sehr schwer. Zu schwer vereinbar scheint der Gedanke von mütterlicher Weiblichkeit und Liebe mit körperlicher oder geistiger Gewalt an ihren Kindern.
Doch leider sieht die Realität ganz anders aus, denn auch der "Müttermythos" hält sich hartnäckig in unserer Gesellschaft. Frauen werden meist noch als harmlos angesehen, kaum einer traut ihnen zu, dass sie Kinder oder gar ihren Mann quälen. Oder sie sehen tatenlos zu wie ihre Kinder von anderen (z.B. Vater oder Lehrer) misshandelt, missbraucht, gedemütigt, ausgenutzt oder psychisch unter Druck gesetzt werden.
Dem entgegen setzen sie oft, eine das Kind erdrückende und Gefühle erstickende Liebe. Kaum eine Mutter oder Frau ist sich dieser Tatsache bewusst, dass sie auch dadurch dem Kind psychischen Schaden zufügen kann oder in es in der Vergangenheit getan hat.
Zum Beispiel "rutscht" der Mutter die Hand aus, sie schlägt ihr Kind (egal ob leicht oder fest, es ist eine Demütigung). Die Schuld dafür wird in vollem Umfang dem unschuldigen Kind gegeben, es war böse, zur "Erziehung" war dies nötig. Oder die Mutter plagen (zum Glück) kurz daraufhin Schuldgefühle, sie entschuldigt sich vielleicht beim Kind. Doch wird auch in diesem Fall meist dem Kind wieder die Schuld gegeben mit Worten wie z.B. "Es tut mir leid, das wollte ich nicht, aber wenn Du so böse bist/ mich so reizt/ es anders nicht lernst" oder andere ähnlich sinngemäße Worte. So wird sich das Kind auch in diesem Falle schuldig fühlen, denn auch die Entschuldigung ändert nichts an der Schuldzuweisung.

Denn dies ändert auch nichts an der Situation des Kindes und der Folgen die sich daraus entwickeln können. Es handelt sich ja leider meist nicht um einmalige Vorkommnisse, sondern ist nur eine einzige Situation in der dem Kind die elterliche Macht demonstriert wird und es seine eigene Hilflosigkeit fühlt.
Kinder reagieren darauf verschieden, doch sie verändern ihr Verhalten, oft unmerklich. Manche Kinder werden sehr ruhig und zeigen kaum oder sehr selten Gegenwehr, ihr Überlebensschutz besteht darin, sich anzupassen. Andere Kinder gelten als trotzig, Schreikinder oder werden als böse bezeichnet.. Auch eine abwechselnde Kombination aus beiden Verhaltensweisen ist möglich, beim gleichen oder unterschiedlichen Tätern/innen.
Von vielen Kindern werden die Gefühle schon früh hartnäckig unterdrückt, doch ihr Körper sendet Signale, die meist nicht verstanden werden. Es wird keine medizinische Ursache gefunden und nur symptomatisch behandelt. Das die Ursache in Verletzungen der kindlichen Seele liegt, wird selten erkannt.

Das entschuldigen beim Kind ist wohl wirklich sehr wichtig, wenn man Fehler begeht, doch ist es richtig, dabei das Kind von der Schuld freizusprechen und ihm klar machen, dass Schlagen falsch ist und man selber (in diesem Fall die Mutter) falsch gehandelt hat.
Wenn ein Kind von klein an lernt seinen Gefühlen zu vertrauen und darin bestätigt wird, so wird aus ihm ein Erwachsener, der sich selber vertraut und an dem was er fühlt glaubt.
Dies hier nur als ein Beispiel für eine konkrete Situation, wo die Frau sicherlich unbewusst oder nicht mit böser Absicht handelt.

Was Mütter ihren Kindern /Frauen (z.B. in sozialen Berufen) überhaupt Kindern antun können, durch erdrückende Liebe, psychische Gewalt, körperliche Züchtigung, sexuell angelehnte Handlungen, ist schwer vorstellbar.
Noch schwerer vorzustellen oder nach zu vollziehen ist wohl für die meisten Menschen auf welch vielfältige Weise dem Kind ein bleibender psychischer Schaden, der sich auch oft durch körperliche Symptome zeigt, zugefügt werden kann.
Für mich ist die Tatsache, dass Kinder heute noch Schläge durch ihre Mütter erhalten, allein schon unbegreiflich. Wie kann ein erwachsener Mensch denn annehmen, dass Gewalt zu einer Besserung des kindlichen Verhaltens führen kann. Wie kann eine Mutter glauben, dass wenn sie ihrem Kleinkind einige Klapse versetzt, dies gut für das Kind sei?
Wir leben in einem Informationszeitalter, es ist nahezu jedem möglich sich zu informieren und Fehler zu vermeiden, die in der Vergangenheit von unseren Eltern, Grosseltern, Urgrosseltern usw. begangen worden sind.
Ich denke, dass eine schlagende Mutter einfach nicht nachdenkt, sondern ohne zu prüfen die Pädagogik ihrer Vorfahren übernimmt.

Hier nun einige Beispiele wodurch Mütter ihren Kindern Schaden zufügen können:

Einleuchtend für jeden ist wohl, dass jede Form von physischer Gewalt für ein Kind schwere Folgen hat. Schläge mit der Hand oder Gegenständen, Tritte, grausame Folterungen die nicht selten sogar den Tod des Kindes zur Folge haben.
Auch sexualisierte Handlungen werden schon an Säuglingen und Kleinkindern vorgenommen. Auch hier kennt die Grausamkeit mancher Mütter keine Grenze.
Dazu gehört auch schon, wenn das Kind dem Geschlechtsakt der Eltern beiwohnt oder ihm pornografische Bilder gezeigt werden.
Bei der Erziehung zur Sauberkeit werden nicht selten, gerade von Müttern, beim Kind schlimme Wunden der Seele verursacht. Ein Kind kann erst mit 2,5 bis 3 Jahren den Schliessmuskel bewusst kontrollieren. Kinder die für Unsauberkeit bestraft werden, deren Sauberkeitserziehung einem Drill ähnelt; werden auch im späteren Leben Probleme mit Verdauung und ihren Ausscheidungen haben.
Ähnlich verhält es sich beim essen, da werden Kinder gezwungen etwas zu essen was ihnen nicht schmeckt. Sie werden angehalten ihren Teller leer zu essen, dazu unter Strafandrohung gezwungen usw.
Kinder werden eingesperrt, akribisch kontrolliert und überwacht. Ihnen werden sinnlose Vorschriften und Regeln auferlegt. Ihnen wird aufgezwungen irgendetwas zu lernen, weil die Eltern ein Talent fördern wollen, das gar nicht wirklich vorhanden ist.
Manche Mütter machen die Kinder zu ihrem einzigen Lebensinhalt, gestatten den Kindern nicht, sich in der natürlichen Lebensphase von dem engen Verhältnis zu lösen, sondern halten die Kinder psychisch fest. Nicht selten geht das weit über das Erwachsenenalter hinaus. Oft ist auch eine kränkliche Mutter, die die Kinder durch ihre Krankheiten zwingt, sich um sie zu kümmern.
Übertriebene Liebesbekundungen, Küssen, Körperkontakt, auf den Schoß holen noch beim bereits pubertierenden Kind.
Die Beispiele liessen sich noch endlos weiter fortführen, doch ich möchte hier damit enden.

Mütter die ihre Kinder misshandeln/ missbrauchen, tun dies aus einem unbewussten Wiederholungszwang heraus, denn sie waren früher selber ähnlichen Erziehungsmaßnahmen ausgesetzt. Oder sie versuchen bei ihren Kindern bestimmte Dinge zu vermeiden, die für sie selber aus ihrer Kindheit in unangenehmer Erinnerung haben, dabei verfallen sie leider sehr oft in das genaue Gegenteil. Auch mit zuviel Liebe kann man ein Kind ersticken.......
Doch so lange diese Mütter es sich und ihren Kindern nicht eingestehen, werden sie ihr erlebtes Trauma weitergeben, egal ob sie es wollen oder nicht......


Eine Mutter die anfängt darüber nachzudenken ob sie bei Ihren Kindern Fehler macht (auch unbewusste) oder gemacht hat, ist auf dem richtigen Weg. Es lässt sich nichts ungeschehen machen, doch es ist nie zu spät den Kindern die Wahrheit zu sagen. Es ist nie zu spät die Verantwortung für die Erziehung die man angewandt hat voll zu übernehmen.
Es ist nie zu spät zu versuchen den Kindern aufmerksam zu zuhören, ihre Meinung zu respektieren, ihnen ihre Gefühle zu zugestehen und zu bestätigen.

Selbstverständlich sind diese ganzen Verhaltensweisen nicht frauenspezifisch und können genauso vom Vater oder anderen, dem Kind nahestehenden Menschen ausgeführt werden.


In diesem Sinne,
alles Liebe
jK

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